Oksana Miroshnichenko-Braun
Lizensierte Gästeführerin in Heidelberg, Mannheim, Schwetzingen, Speyer, Weinheim und Region
Mitglied im Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e.V.
Mitglied des Heidelberger Gästeführer e.V.
Lizensierte Übersetzerin und Dolmetscherin: Deutsche, Russische, Ukrainische Sprachen
Welches ist Ihrer Meinung nach die romantischste Stadt Deutschlands?
Sehenswürdigkeiten
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22.05.08.07:27
Sehenswürdigkeiten in der Heidelberger Altstadt
Der Karlsplatz
Dieser attraktive Platz in der Heidelberger Altstadt am Fuße des weltberühmten Heidelberger Schlosses ist nach Karl Theodor, dem letzten Kurfürsten von der Pfalz benannt. Von hier hat man einen einzigartigen Blick auf die imposante Schlossruine.
An dieser Stelle stand von 1320 bis 1803 ein Kloster der Franziskaner Mönche.

Im Mittelpunkt des Platzes steht heute der Sebastian-Münster-Brunnen. Eine sehenswerte Anlage, die an den Kosmographen des 15. Jahrhunderts Sebastian Münster erinnert. Dieser kam bereits als 14-jähriger nach Heidelberg, um zu studieren. Er blieb als Mönch im Kloster und lehrte hier hebräisch. Bald trat er zum protestantischen Glauben über und wurde 1526 Professor an der Schweizer Universität Basel. Sein Werk „Kosmographia“ war bereits damals sehr berühmt. Von ihm stammen auch die ältesten Abbildungen von Stadt und Schloss: Ein Holzschnitt-Medaillon von 1526 und eine Gesamtansicht von Norden.

Unweit davon steht das 1714 erbaute Großherzogliche Palais. Johann Wolfgang von Goethe war in den Jahren 1814 bis 1815 hier oefter als Gast eingeladen Im Juni 1815 winkten Kaiser Franz I. von Österreich, König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der russische Zar Alexander und Kronprinz Ludwig von Bayern den Heidelbergern vom Balkon herab zu. Die Monarchen gründeten ein Militärbündnis gegen Napoleon, die sogenannte Heilige Allianz, und wählten Heidelberg als ihr Stabquartier.
Seit 1920 beherbergt dieses Palais die Heidelberger Akademie der Wissenschaften..

Der Palast Boisseree
Zwischen b<>1810 und 1819 hatten die Brüder Sulpiz und Melchior Boisseree, Kunstsammler aus Köln und ihr Freund Baptist Bertram, ihre bedeutende Sammlung altkölner und früh-niederländischer Gemälde ausgestellt. Die Sammlung umfasste rund 200 Kunstwerke. Als im Zuge der Saekularisierung ab 1803 die Kunstschätze von Kirchen und Klöstern verschleudert wurden, sammelten die Brüder die spätgotischen Tafelbilder buchstäblich auf den Straßen ihrer Heimatstadt Köln. Mit dem Einzug in das Palais Boisseree eröffneten sie die zweite Phase der Heidelberger Romantik.
Zum Schutzpatron wählten sie sich Goethe aus, welcher zum Propagandist der Sammlung wurde. Zar Alexander I. von Russland, Kaiser Franz von Österreich und König von Preußen, der Kronprinz von Bayern, Graf von Metternich, sowie bedeutende Künstler und Wissenschaftler, waren Besucher dieser Ausstellung.

Im Jahre 1827 wurde die Sammlung von König Ludwig I. von Bayern für 240 000 Gulden angekauft. Sie bildete den Grundstock der Münchner Pinakothek. Seit 1974 studieren hier die Germanisten in diesem historischen Palais.

Marstall und Zeughaus
Der noch stehende Nordflügel, das Zeughaus, wurde 1510 als Lagerstätte für Kriegsmaterial erbaut. Der 1590 erbaute Südflügel diente als Marstallgebäude. Es wurde 1693 zerstört. Von den 4 Rundtürmen an den Ecken der beiden Gebäude stehen heute noch drei. Architekt Friedrich Weinbrenner baute auf dem Gelände des Südflügels eine Kaserne. Heute befinden sich hier die Mensa und verschiedene Institute der Universität.

Das Brückentor
Gehörte mit den dabei stehenden Rundtürmen zur Stadtbefestigung des 15. Jahrhunderts.
Dieses südliche Zugangstor zur historischen „Alten Brücke“, oder Karl-Theodor-Brücke, die in den Jahren 1786-88 statt einer zerstörten Holzbrücke erbaut wurde, war ein wichtiger Verkehrspunkt der Stadt bis zum 19. Jahrhundert, als die Grenzen der Stadt erweitert wurden. Die Pfeilerfiguren der Karl-Theodor-Brücke stellen den kurfürstlichen Erbauer und die Göttin Pallas Athene dar. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Geburtshaus des ersten deutschen Reichspräsidenten Friedrich Ebert.

Das Karlstor
ist ein klassizistischer Bau, der von der Gründung bis ins 19. Jahrhundert die östliche Stadtgrenze markierte. Es wurde von dem französischen Architekten Nicolas de Pigage in den Jahren 1775-81 erbaut. Das Tor war dem Kurfürsten Karl-Theodor als Ehrentor zugeeignet.

Das Palais Weimar
1714 vom Heidelberger Baumeister Johann Adam Breunig in der östlichen Hauptstraße errichtet, beherbergt das Völkerkunde-Museum der von Portheim Stiftung, das der Kultur und der Kunst außereuropäischer Voelker gewidmet ist.

Der Kornmarkt
gegenüber dem Heidelberger Rathaus beherbergt eine Kopie der prachtvollen Mariensäule des Barock, die 1718 von Peter van den Branden geschaffen wurde. Das Original steht heute im Kurpfälzischen Museum. Mit der berühmten Schlossruine im Hintergrund ist dies eine der wohl am meisten photographierten Sehenswürdigkeit Heidelbergs.

Das Rathaus
Der älteste Teil – erbaut 1701 bis 1705 - ist dem Marktplatz zugewandt und schaut auf die Heiliggeistkirche. Die Masken und das kurfürstliche Wappen an der Fassade sind Werke des ungarischen Bildhauers Heinrich Charrasky. Er schuf auch die Herkulesfigur auf dem Marktbrunnen.

Die Heiliggeistkirche
Diese spätgotische Kirche gegenüber dem Rathaus wurde auf der Stelle einer schon im 12. Jahrhundert erbauten Kirche erbaut und im Jahre 1400 eingeweiht. Die von Anfang an zwischen den Strebepfeilern eingefügten Verkaufsbuden geben der Kirche ein unnachahmliches Flair und passen großartig zu den Ständen des Marktplatzes.
Im Innern dienten die Emporen als Bibliothek. Hier befand sich die berühmte Biliotheca Palatina, die mit den Büchern aus dem Nachlass Ulrich Fuggers zur bedeutendsten Bibliothek Europas wurde.
Als Feldherr Tilly Heidelberg im Jahe1622 besiegte, raubte er diese Kostbarkeit und schenkte sie Papst Gregor XV. Sie ist fortan Teil der päpstlichen Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom. Papst Pius VII gab im Jahre 1816 über 800 deutsche Handschriften an Heidelberg zurück.
Die Heiliggeistkirche war für Jahrzehnte die letzte Ruhestätte der Kurfuersten von der Pfalz bis diese 1693 von den Franzosen zerstört wurde. Von den 14 Grabplatten im Renaissance Stil blieb nur eine einzige übrig – es ist die von König Ruprecht I. und seiner Frau.

Die Jesuitenkirche
Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz erlaubte den 1648 vertriebenen Jesuiten im Jahre 1698 die Rückkehr nach Heidelberg. Er stellte Ihnen sogar Baugelände auf dem Universitätskampus zur Verfügung, wo sie 1712 mit dem Bau der Kirche begannen. Vollendet wurde sie allerdings erst im Jahre 1759 und erhielt 1868-1870 nochmals drei Geschosse in den Türmen. Die Kirche gilt als der bedeutendste Barockbau Heidelbergs.

Die Peterskirche
wird zum ersten Mal im Jahre 1357 erwähnt. Die heutige spaetgotische Kirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. Sie steht in enger Verbindung zur benachbarten Universität. Die 1489 fertiggestellte Universitätskapelle ist ein Teil der Kirche. Mehr als 100 Grabdenkmäler aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sind in und um die Kirche zu sehen.

Das Kurpfälzische Museum
Sehenswert ist die Sammlung vorgeschichtlicher und römischer Funde aus Heidelberg und Umgebung sowie Gemälde der Heidelberger Romantiker und mittelalterliche Kunst. Der von Tilmann Riemenschneider stammende Zwölfboten- oder Windsheimer Altar, ist das bedeutendste Stück.

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Oksana Miroshnichenko-Braun